Michael Peinkofer

Autor und Journalist

Bald ist es wieder soweit – dann steigt im niederländischen Haarzuilens eine der wohl spektakulärsten Fantasy Conventions Europas – die Elf Fantasy Fair. Werde diesmal mit von der Partie sein und an einigen Q&As sowie der Roly Show teilnehmen und bin sehr gespannt, was mich erwartet.

Immer öfter bekomme ich in letzter Zeit Mails und Briefe mit Fragen rund um das Schreiben bzw. das Erlernen des Autorenberufs – eine nette Leserin hat sogar angefragt, ob es evt. möglich wäre, bei mir in die Lehre zu gehen. Dafür herzlichen Dank, schon die bloße Anfrage ist ja sehr schmeichelhaft, aber ich muss die Frage leider verneinen. Bei einem Autor in die Lehre zu gehen, ist schon deshalb nicht möglich, weil es wahrscheinlich nichts gibt, das unspektakulärer ist, als ein Schriftsteller bei der Arbeit – man hockt am Computer und haut in die Tastatur. Der eigentliche Schaffensprozess findet ja – bedauerlicherweise (oder zum Glück?) unsichtbar im Oberstübchen des Autors statt, und was aufs Papier bzw. den Bildschirm kommt, ist lediglich das Ergebnis davon. Schreiben lernt man also am allerbesten durch Übung – ob es nun Kurzgeschichten sind, Gedichte oder gleich ein ganzer Roman, man muss die Scheu ablegen und sich einfach mal rantrauen. Und man muss in der Lage sein, das Geschriebene aus der Hand zu geben, es andere lesen und sich dann ggf. auch kritisieren zu lassen. Das ist schwer, ich weiß, aber so haben alle Schriftsteller irgendwann angefangen. Und das mit dem Kritisieren gehört auch später noch zum Jobprofil.
Writing Schools oder auch Bücher zum Thema können sicher Tricks und Kniffe zum Aufbau einer Story, zur Gestaltung von Charakteren etc. verraten – wichtig ist jedoch vor allem die Übung. Denn Schreiben ist nur zu 20 oder 30 Prozent Inspiration – der Rest ist schweißtreibendes Handwerk. In diesem Sinne: Ran an die Tastaturen!